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Politik vor Ort: Vogelsang
Julika Barthel im Gespräch mit dem
ehemaligen Chef der CDU-Fraktion im Stadtbezirk 4
Franz Hastrich
Franz Hastrich: Guten Morgen, Frau Barthel, ich freue mich, Sie kennenzulernen! Julika Barthel: Ganz meinerseits. Darf ich Sie mal fragen, was Sie hier besonders mit Vogelsang verbindet? Franz Hastrich: Na ja, ich war schließlich 20 Jahre in der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Ich bin als Parteimensch durch alle Vororte gekommen. In Vogelsang war ich vielfach bei Kolping´s gewesen. Julika Barthel: Waren Sie nicht auch einmal Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion? Franz Hastrich: Ja richtig! Ich war stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Ehrenfeld von 1979 bis 1999. Davon war ich von 1994 bis 1999 Fraktionsvorsitzender. Julika Barthel: Dann kennen Sie die Vororte im Stadtbezirk Ehrenfeld ja wie Ihre Westentasche!? Franz Hastrich: Das kann mal wohl sagen. - Hier befinden wir uns an der Kreuzung Venloer Straße und Kolkrabenweg. Julika Barthel: Das soll ja eine ganz gefährliche Kreuzung sein?! Franz Hastrich: Jawohl, vor allem auf der gegenüberliegende Seite. Viele mißachten das Linksabbiegeverbot; dann stoßen Straßenbahn und PKW´s mit schlimmen Folgen aufeinander. Julika Barthel: Eine normale Kreuzung ohne Straßenbahn würde ihre Funktionen leicht erfüllen können. Franz Hastrich: Auf dieser Ecke sollte schon vor Jahren eine gesonderte Rechtsabbiegespur in die Venloer Straße stadteinwärts installiert werden. Julika Barthel: Ja, und warum wird das nicht gemacht? Franz Hastrich: Das bleibt ein Geheimnis der Verwaltung! Julika Barthel: Und nun sind wir in Vogelsang-Nord. Diese Geschossbauten passen für den Ortsteil Vogelsang wie die Faust auf´s Auge! Franz Hastrich: Na ja, "schön" ist sicherlich anders. Hier sind wir nun am kleinen Einkaufszentrum am Goldammerweg. Julika Barthel: Es könnten einige Geschäfte mehr sein! Julika Barthel: Typisch für Vogelsang sind kleine, idyllische Straßen mit Einfamilienhäusern und kleinen Gärten. Franz Hastrich: Vogelsang ist entstanden in den 20-er Jahren als Arbeitersiedlung mit Häuschen, die vorwiegend von den Arbeitern selbst errichtet wurden. Julika Barthel: So, wie zum Beispiel in dieser Straße? Franz Hastrich: Richtig. Und hier stehen wir vor dem berühmten „Michael-Sailer-Institut“. Julika Barthel: Und wieso ist das Institut so berühmt? Franz Hastrich: Weil hier für soziale Berufe unterhalb der Hochschulreife ausgebildet wird, und zwar kommen die Schüler auch von weit her.
Julika Barthel: Die Lage ist ja fantastisch, direkt am Vogelsanger Markt! Franz Hastrich: So fantastisch nun auch wieder nicht, weil im Gegensatz zu früher hier zu wenig Geschäfte sind. Übrigens sieht man im Hintergrund die Kirche St. Konrad. Julika Barthel: Was ist denn aus der Colorado-Tanne geworden, die von der Bezirksvertretung gesponsert wurde und hier stehen sollte? Franz Hastrich: Die ist leider eingegangen! - Hier im Hintergrund sehen wir die neue S-Bahn-Haltestelle „Technologie-Park“.
Julika Barthel: „Technologie-Park“ bezieht sich ja wohl auf das gegenüberliegende Müngersdorfer Gebiet. Wo leben hier eigentlich die Menschen? Wo ist denn hier die Sozialkontrolle, wenn man nachts als Frau allein aus der S-Bahn kommt? Franz Hastrich: Das frage ich mich auch! Julika Barthel: Und wo sind wir denn hier gelandet? Franz Hastrich: Am südlichen Ende von Vogelsang. Julika Barthel: Na ja. Vogelsang hatte ich mir immer etwas romantischer vorgestellt. Franz Hastrich: Hier wird „Zukunft“ entstehen! Julika Barthel: !? Ich bin einmal gespannt. Franz Hastrich: Und zwar gewerblicher und wohnlicher Art. Hier sollen für rund 2000 Menschen Arbeitsplätze entstehen. Ein Problem ist freilich die Verkehrsanbindung. Franz Hastrich: So – jetzt muss ich nach Hause. Damit ist diese Rundfahrt durch Vogelsang beendet. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich wünsche für Ihre Karriere alles Gute! Julika Barthel: Lieber Herr Hastrich! Ganz herzlichen Dank! |